Entwicklungsprojekt Diagnostische Kompetenz

Prof. Dr. Till Utesch [pdf-Präsentation]

 

Projektziele (Schulen)

  • Die LemaS NRW Schulen haben in der Befragung insbesondere einen Bedarf an praxistauglichen diagnostischen Instrumenten zur Einschätzung von Fähigkeits- und Persönlichkeitspotentialen angegeben. Diesen Bedarf möchten wir in diesem Entwicklungsprojekt adressieren.

  • Jede Lehrperson schätzt im Rahmen eines Beobachtungsbogens in der Schule täglich informell Fähigkeits- und  Persönlichkeitspotentiale von Schülerinnen und Schülern ein, beispielsweise auf der Grundlage von informellen Beobachtungen, um die Schülerinnen und Schülern in ihren Stärken und Schwächen zu fördern.

  • Eine systematische Diagnostik von Fähigkeits- und Persönlichkeitspotentialen erfolgt dagegen zumeist über einen standardisierten Beobachtungsbogen, d.h. Lehrpersonen schätzen ihre SchülerInnen auf der Grundlage systematischer Beobachtungen ein. Aktuelle Instrumente erwiesen sich in der Praxis allerdings häufig als zu zeitaufwändig und sperrig.

  • Das erste Projektziel, welches im Rahmen von LemaS verfolgt wird, ist daher:

    Das wissenschaftliche Projektteam entwickelt ein standardisiertes, diagnostisches und vor allem praxistaugliches Instrument, das die Fähigkeits- und Persönlichkeitspotentiale von Schülerinnen und Schülern erfasst, um diese im Anschluss optimal fördern zu können. Dieses kann von Lehrerinnen und Lehrern am Ende des Projektes dauerhaft genutzt werden.

 

Projektziele (Lehrpersonen)

  • Wie bereits erwähnt schätzt jede Lehrperson täglich Fähigkeits- und Persönlichkeitspotentiale von Schülerinnen und Schülern ein, meist auf der Grundlage von informellen Beobachtungen. Jeder Mensch greift bei unsystematischen Beobachtungen auf bestimmte Muster zurück, die teils zu genauen und teils zu weniger genauen Einschätzungen führen können

  • In diesem Projekt möchten wir diese Muster auf der Grundlage einer Datenerhebung für jede teilnehmende Lehrperson identifizieren und anschließend aufzubrechen, um so die individuelle diagnostische Kompetenz zu fördern. Teilnehmende Lehrpersonen erhalten dazu auf der Grundlage ihrer individuellen Beobachtungen persönliches Feedback, die zunächst reflektiert und später in Workshops supervisiert werden.

  • Das zweite Projektziel ist daher:

    Mittel- und langfristig wird durch das Projekt die diagnostische Kompetenz der teilnehmenden Lehrpersonen durch kontinuierliches Feedback und Reflexion trainiert, evaluiert und gestärkt. Dies kommt der Schule, den Lehrpersonen und den Schülerinnen und Schülern zu Gute, da so insgesamt individuelle Förderprozesse optimiert werden.

 

Projektziele und Inhalte (Wissenschaft & Schulen)

  • Ablauf: Die teilnehmenden Lehrpersonen schätzen ihre Schülerinnen und Schüler drei Mal jährlich auf der Grundlage eines Beobachtungsbogens in ihren Fähigkeits- und Persönlichkeitspotentialen ein. Gleichzeitig werden von den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern drei Mal jährlich objektive Daten erhoben.

  • Die teilnehmenden Lehrpersonen lernen dadurch den Beobachtungsbogen in der Praxis einzusetzen. Zusätzlich erhalten die Lehrpersonen drei Mal jährlich ein individuelles Feedback zu ihrer diagnostischen Kompetenz und reflektieren die Ergebnisse in einem Reflexionsportfolio (Aufwand etwa 3-5 Stunden pro Zeitpunkt).

  • Aus wissenschaftlicher Perspektive steht die Entwicklung eines Diagnostikinstruments im Vordergrund, den die teilnehmenden Lehrpersonen und Schulen im Anschluss an das Projekt einsetzen können. Hierfür ist eine gewisse Menge an längsschnittlichen SchülerInnendaten sowie LehrerInnendaten notwendig, um eine ausreichende Datenbasis zu gewährleisten. Um das Projekt für die teilnehmenden Schulen attraktiv zu gestalten, möchten wir die teilnehmenden Lehrpersonen in ihrer alltäglich genutzten diagnostischen Kompetenz fördern und das Projekt mit Workshops begleiten.

  • Durch die längsschnittliche Datenerhebung tragen die teilnehmenden Schulen zu Forschung bei, die (1) die Entwicklung von Fähigkeits- und Persönlichkeitspotentialen sowie (2) die längsschnittliche Entwicklungen der diagnostischen Kompetenz von Lehrpersonen untersucht.

 

Schulische Voraussetzungen

  • Pro teilnehmender Schule sollten mindestens zwei Lehrpersonen und zwei Klassen teilnehmen. Die teilnehmenden Lehrpersonen sollten die SchülerInnen in den Klassen kennen/unterrichten.

  • Jede teilnehmende Lehrperson schätzt die Fähigkeits- und Persönlichkeitspotentiale von den Schülerinnen und Schülern aus mindestens zwei ihrer Klassen ein, damit ein individuelles Feedback gelingen kann. Mehr Klassen und Lehrpersonen sind erwünscht und verringern den Zeitaufwand für jede einzelne Lehrperson.

 

Zeitaufwand

- 1 Workshop (ca. Herbstferien): Einführung und Schulung zu diagnostischer Kompetenz sowie Organisation des Projekts
- 1 Workshop (ca. Ende des Schuljahres): systematische gemeinsame, kollegiale Reflexion
- 3 Zeitpunkte für Datenerhebungen pro Schuljahr, für die das Projektteam in die Schulen kommen wird

 

Kontakt:

Prof. Dr. Till Utesch
Professur für Sportpsychologie (Prof. Strauß)
Horstmarer Landweg 62b, Raum Bispinghof 5/6, Raum F 007 48149 Münster
Tel: +49 (0) 251 83 21242
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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